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Donnerstag, 18. Februar 2016

Positives Denken: Schwachsinn oder Wunderkur?

Einfach nur positiv zu affirmieren, wenn es einem gerade dreckig geht, funktioniert nicht. Es macht alles nur noch schlimmer. Wenn wir aber nach einem Gedanken suchen, der sich nur ein wenig besser anfühlt, als die Ursprungsgedanken, sind wir bereits auf dem Weg aus der Krise heraus.

In den letzten Tagen habe ich mit starken Frustgefühlen zu kämpfen. Ich hatte mir vorgenommen, etwas zu tun, tue es aber nicht. Seit Wochen bin ich dabei, es aufzuschieben und werde immer wütender auf mich. Ich könnte mir die Haare ausreißen. Zwar weiß ich mittlerweile, an welche innere Barrieren ich gerade stoße aber das ist nicht der Grund, warum ich heute schreibe. Der Grund ist, dass ich wieder mit den Untiefen des positiven Denkens konfrontiert wurde.

Wenn es mir schlecht geht, möchte ich nämlich, dass es mir sofort wieder besser geht. Darum bin ich bereits früher, vor langer Zeit, ein großer Fan des positiven Denkens gewesen. Zu schön war die Vorstellung, dass ich mich nur in eine ruhige Ecke zu setzen brauchte, um mich mit positiven Affirmationen von allen negativen Gefühlen befreien zu können.

Also saß ich in meiner Jugend an so manchen Abenden auf meiner Couch, machte ooohhhhmmmm (naja, nicht wirklich, aber so ähnlich) und sagte mir, wenn ich gerade unter existenziellen Ängsten litt, dass ich reich sei. Wenn ich unter meinem Übergewicht litt, stellte ich mir vor, wie ich grazil wie eine Elfe über die Straßen Berlins schwebte und wiederholte den Satz "Ich bin wunderschön und begehrenswert". Wenn ich Angst vor meiner mobbenden Kollegin hatte, stellte ich mir mit aller Kraft vor, dass sie liebenswert und zuckersüß sei.

Dienstag, 19. Januar 2016

Unsichtbar für Männer?

Wie kommt es, dass ich mich jetzt mit Normalgewicht oft immer noch genauso unsichtbar fühle, wie früher, als ich noch 155 kg gewogen habe?

Als ich dick war, wollte ich nur eins: unsichtbar sein. Ich schämte mich nicht nur dafür, wie ich aussah, sondern auch dafür, dass mir JEDER mein Problem ANSAH und sich sein Urteil darüber bilden konnte. So oft habe ich mir eine andere Sucht gewünscht - Alkoholismus, Heroin, Rauchen - egal was. Ich dachte, dass es schon eine Erleichterung sein müsste, wenn mir nicht jeder auf den Kopf zusagen konnte, das und was für ein Problem ich hatte.

Je dicker ich wurde, desto dringender wurde mein Wunsch nach Unsichtbarkeit aber desto mehr fiel ich natürlich auf. Ich wurde als Kind und als Erwachsene das Ziel von Spott und Diskriminierung. Und trotzdem wurde mir, in gewisser Hinsicht, mein Wunsch erfüllt. Ich wurde durch mein auffälliges Übergewicht trotzdem unsichtbar - für Männer.

Montag, 14. Dezember 2015

Wer Falten hat, ist noch lange nicht alt

Warum machen sich Frauen jünger als sie wirklich sind? Ich jedenfalls habe beschlossen, mich jünger zu machen, damit mein Alter zu meinen Klamotten passt.

Jaja, ich weiß. Die Idee ist weiß Gott nicht neu. Aber diese Woche habe ich mich entschieden, dass ich an meinem nächsten runden Geburtstag Vierzig werde und vielleicht sogar auch ein paar Jahre bleibe.

Früher, als ich noch richtig jung war, habe ich Frauen nie verstehen können, die meinten, ihr wahres Alter verschleiern zu müssen. Wieso konnten sie nicht dazu stehen? Außerdem fand ich immer, dass man ihnen ihr richtiges Alter sowieso ansah. Wozu dann also diese Schummelei?

Als ich noch ein Teenager war, hatte meine Mutter eine Phase gehabt, wo sie sich auch immer jünger machte. Anscheinend glaubte sie, dass sie mit Vierzig nicht mehr attraktiv für die Männerwelt mehr war. Als sie beschloss, sich zehn Jahre jünger zu machen, passte allerdings die Tochter mit ihren 17 Jahren nicht mehr ins Bild. Also bekam ich den Auftrag, wenn ich zu Hause ans Telefon ging, bei einer mir unbekannten Männerstimme so zu tun, als ob ich nur zehn Jahre alt sei. Himmel, fand ich das schräg. ICH würde so etwas NIE machen, schwor ich mir.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Spieglein, Spieglein an der Wand . . .

Wenn mich etwas an anderen Menschen stört, stellt sich immer heraus, dass sie eigentlich nur Eigenschaften wiederspiegeln, die ich an mir selber nicht ausstehen kann.

So ist das auch bei meiner neuen Kollegin Jenny. Jenny ist eine liebe, etwas übergewichtige Frau, 62 Jahre alt und bringt viel Berufserfahrung mit. Als sie bei uns vor drei Monaten neu anfing, fühlte ich mich sofort von ihr genervt. Einerseits, weil ich mich von ihr bedroht fühlte. Nein, sie mutierte nicht, wenn es keiner sah, zu einem fleischfressenden Gremlin oder entwickelte andere unliebsame Eigenschaften. Aber es war schwierig für mich, Bereiche meiner Arbeitsaufgaben an sie abzugeben, obwohl ich eigentlich so viel zu tun hatte, dass ich verdammt froh hätte sein sollen, dass mir jemand etwas abnahm.

Als ich dann also über meine Eifersuchtsgefühle, Minderwertigkeitskomplexe und Existenzängste ein wenig hinwegkam, stellte sich leider heraus, dass sie mich immer noch nervte. Es waren nur Kleinigkeiten, die aber resultierten immer darin, dass ich ein wenig meine Contenance verlor. Sprich: Ich wurde zickig.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Gehalt gekürzt

Kann ich durch das Kontrollieren meiner Gedanken und Gefühle mein Schicksal beeinflussen?

So, jetzt ist es so weit. In meiner Firma sind mir meine Stunden, und damit auch mein Gehalt mit sofortiger Wirkung gekürzt worden. Die Firma hat nur noch Geld bis zum Ende des Monats und versucht die Schließung so lange aufzuschieben wie möglich, da man immer noch auf Investoren hofft.

Das macht mir gehörige Angst. Ist ja so 'ne Sache hier, wenn man arbeitslos wird. Man verliert die Krankenversicherung und Arbeitslosengeld bekomme ich auch nicht, da ich noch nicht lange genug in den USA gearbeitet habe. Außerdem macht es mich auch traurig, da ich meine Firma einfach toll finde.

Donnerstag, 19. November 2015

Dick geträumt

Können mir meine Träume dabei helfen, herauszufinden, warum ich in den letzten Monaten zugenommen habe?

Mittlerweile hat ja jeder schon davon gehört, dass unsere Träume unser Verbindungsglied zu unserem Unterbewusstsein sind. Ich finde meine Träume jedoch meistens eher verwirrend als hilfreich. Allerdings wurde ich vor ein paar Tagen wieder daran erinnert, dass man Träume zum Lösen von Problemen nutzen solle. Man müsse sich einfach nur abends vornehmen, dass man sich am nächsten Morgen an seine Träume erinnern will und schon hat man vielleicht etwas mehr Informationen darüber, was in einem so vorgeht.

Ich habe nämlich ein Problem, über dessen Lösung ich mir überhaupt nicht im Klaren bin. Ich nehme zu. Seit dem Frühling sehe ich jeden Monat auf meiner Waage ein bis zwei Pfund mehr. Da ich mich aber strikt an meinen Essplan halte, weiß ich, dass diese Gewichtszunahme nicht vom Überessen kommt. Nun kann es ja sein, dass mein Körper jetzt weniger Kalorien braucht als früher und ich meinen Essplan dahingehend anpassen muss. Dabei habe ich genau das in den letzten vier Jahren bereits zwei Mal gemacht. Wo soll das noch enden?

Dienstag, 10. November 2015

Schon mal seufzen gelassen?

Bei mir funktionieren keine Abkürzungen, wenn ich etwas erreichen will. Sei es spirituelle Geisterbeschwörung oder die Wunderdiät, im Nachhinein stellt sich immer heraus, dass die bei mir nicht funktionieren.

Meine Freundin Luisa hat sich selbstständig gemacht. Es hat eine Weile gedauert aber jetzt scheinen ihr die Klienten nur so zuzufliegen. Natürlich hat sie enorm viel dafür gearbeitet, dass die zahlenden Kunden jetzt erscheinen aber wir beide sind auch davon überzeugt, dass das etwas damit zu tun hat, dass sie ihre Glaubenssätze über Erfolg und Geld verändert hat.

Als ich mich das letzte Mal mit ihr darüber unterhielt, erzählte sie mir, dass sie spirituelle Ratgeber habe (und damit meinte sie Menschen und nicht Bücher), die ihr da sehr geholfen haben.

Im Moment würde ihr da besonders eine Frau helfen, die am Telefon irgendeine asiatische Energiearbeit machen würde, erzählte Luisa. Ui, dachte ich, dass hört sich ja toll an. Allerdings hören sich alle diese okkulten Methoden immer für mich toll an. Ich kann mir nicht helfen, aber ich bin einfach fasziniert von so etwas. Das ist wie der Pavlovsche Reflex bei mir. Alles, was nicht weh tut, erschwinglich ist, niemandem schaden kann und die sofortige Lösung meiner Probelem verspricht, bin ich bereit, auszuprobieren.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Werde ich größenwahnsinnig?

 

Da bin ich wieder! Ich bin zwei Wochen im Urlaub in Deutschland gewesen. Darum ist hier auch nichts erschienen. Ich schleppe meinen Laptop überall hin aber packe ihn dann nie aus. Ich habe einfach zu viel damit zu tun, alle meine Freunde zu treffen.

Dieses Mal war ich nur eine Woche in Berlin und die zweite Woche war ich mit Andrew in Südspanien. Logisch, dass mich diese Reise zu neuen Posts inspiriert hat.

Ich weiß ja, dass meine Gefühle mein Leben gestalten. Aber ich bin auch überzeugt davon, dass meine Gefühle Dinge und Umstände verändern können. Genau so etwas habe ich meiner Meinung nach vor einer Woche in Spanien geschafft. Oder bilde ich mir das nur ein?

Montag, 12. Oktober 2015

Erschieße nicht den Boten

Wenn irgendetwas passiert, das mir nicht gefällt, dann tue ich natürlich alles, um das zu verändern. Aber immer wieder stelle ich fest, dass ich erst einmal etwas bei mir selber verändern muss, bevor sich dann auch die Umstände verändern können.

Letztes Jahr wurde bei uns innerhalb weniger Monate drei Mal der Keller geflutet. Naja, geflutet ist etwas übertrieben, aber es trieb sich dort eine Menge Wasser herum, die da nicht hingehörte.

Die erste große Flut habe sogar ich verschuldet. Ich ließ kaltes Wasser in der Küchenspüle in einen Topf frisch gekochter Eier laufen, um die Eier abzuschrecken. Da bekam ich einen Telefonanruf und etwa 20 Minuten später, als ich wieder in die Küche kam, lief der Wasserhahn immer noch. Da aber der Topf auf dem Abfluss stand und in Amerika anscheinend nicht immer Überflusslöcher in den Spülbecken installiert werden, ist das ganze Wasser in die Küche und sofort in den Keller gelaufen.

Donnerstag, 10. September 2015

Wenn der Traum vom Reichtum zur Last wird


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Meine Lieben Blogleser, mein neuestes eBook ist raus und ab sofort auf Amazon zu finden!

Falls es euch interessieren sollte, würde ich euch mein Buch total gerne kostenlos als PDF zuschicken. Ihr müsst es nicht auf Amazon kaufen. Schickt mir einfach eine Email an karina@howtobenow.com und ich sende euch das eBook zu. Natürlich würde ich mich dann über ein Feedback freuen.

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Als ich vor vier Jahren von Deutschland nach Amerika zog, merkte ich erst, wie sicher ich mich in Deutschland gefühlt hatte.

Ich hatte mich in den drei Jahren davor sehr genau über die Lebens- und Arbeitsbedingungen meiner neuen Heimat erkundigt. Ich wusste, worauf ich mich einließ aber wollte trotzdem undbedingt mit Andrew zusammenziehen und hatte auch wirklich Lust auf das Abenteuer Auswandern. Aber über etwas zu lesen und dann wirklich in der betreffenden Situation zu stecken, ist etwas anderes.

Als ich zu Andrew nach Maine zog, kratzte ich all mein Geld zusammen und hatte genug, um notfalls ein Jahr von meinem Ersparten leben zu können, hoffte aber natürlich dass ich sehr bald einen Job finden würde.

Sonntag, 23. August 2015

Was ist schlecht an einer perfekten Vorgesetzten?

Sich mit anderen zu vergleichen schenkt mir selten gute Laune. Meistens schneide ich bei solchen Vergleichen ziemlich schlecht ab und manövriere mich in die schönste miese Stimmung, die man sich vorstellen kann.

Meine Vorgesetzte ist 18 Jahre jünger als ich, unglaublich kompetent und gleichzeitig wahnsinnig geduldig und lieb dabei. Sie führt mich mit mütterlich liebevoller Hand durch die für mich manchmal undurchdringlichen Dschungel der Buchführung. Sie hat ein phantastisches Gedächtnis und einen messerscharfen Blick fürs Detail. Aber gleichzeitig wird sie nie ungeduldig oder arrogant wenn sie mir etwas zum fünften Mal erklären muss. Außerdem hat sie die Eigenschaft, dass sie IMMER, egal wie groß der Stress auch sein mag, jedem, der zu ihr mit einem Anliegen kommt, sofort behilflich ist.

Mir geht es wirklich gut mit ihr. Aber natürlich finde ich selbst im Paradies noch einen Grund, weswegen ich mich schlecht fühlen kann.

Seufz.

Denn natürlich vergleiche ich mich ständig mit ihr und habe Tage an denen ich mich unglaublich dumm im Vergleich zu ihr fühle.

Mittwoch, 12. August 2015

Wozu sind eigentlich schmerzhafte Gefühle gut?

Welchem Umstand haben wir es eigentlich zu verdanken, dass so viele Menschen glauben, dass nur das, was weht tut, etwas wert ist? Ich bin genau vom Gegenteil überzeugt.

Im Englischen heißt es "There is no gain in pain" (Grob übersetzt heißt das: "Schmerzen sind zu nichts gut"). Als ich diesen Satz zu meinem 17 jährigen sportbesessenen Stiefsohn sagte, guckte er mich mit riesigen Augen an uns sagte "REALLY?". Und er fing an, mir zu erzählen was Schmerz doch für ein guter Lehrer sei. Wenn er besser werden wolle, müsse er so lange trainieren bis es richtig weh tue und dann noch ein wenig mehr. Nur dadurch würden sich seine Muskeln aufbauen und seine Geschicklichkeit verbessern. Alle seine Coachs würden das leidenschaftlich vertreten und er war auch überzeugt davon, dass das außerhalb des Sports gelten würde.

Sonntag, 2. August 2015

Das Glück der Erde liegt zwischen meinen Ohren

Ich habe eine Begabung zum unglücklich sein. Glücklich sein dagegen, erfordert von mir Arbeit.

Ich finde ja, dass in Maine alle, ohne Ausnahme - und ich übertreibe nicht - andauernd über das Wetter jammern. Im Winter jammern sie weil es so kalt ist (was stimmt), im Sommer weil es so warm ist (was nicht stimmt), wenn es regnet, ist es ihnen zu nass, wenn die Sonne scheint, ist es zu trocken und überhaupt leidet hier jeder andauernd unter hoher Luftfeuchtigkeit, die ich selber kaum wahrnehme.

Die Mainer machen mich wahnsinnig (Dabei habe ich mir sagen lassen, dass die Amies im übrigen Teil des Landes sogar noch schlimmer sein sollen).

Mir gehen alle Menschen, die jammern - egal, über was - fürchterlich auf den Keks. Denn historisch gesehen bin ich nämlich eigentlich die allergrößte Jammerliese. Eine Eigenschaft auf die ich nicht gerade Stolz bin und die ich gerne bei mir selber ausmerzen möchte. Wenn aber andere um mich herum jammern, tun sie etwas, was ich mir mit viel Arbeit, abzugewöhnen versuche. Genauso fühlte ich mich früher, wenn ich eine Diät machte und jemand vor mir ein riesiges Eis verdrückte.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Die Mitverantwortung des Opfers

Was ist eigentlich mein Anteil daran, wenn ich mich in Situationen befinde, in denen ich mich völlig machtlos fühle? Eigentlich glaube ich, dass es nur selten eine totale Machtlosigkeit gibt. Ich kann immer etwas ändern. Aber ich scheine das oft zu vergessen.

Angeblich weisen Kriminelle oft die volle Verantwortung ihrer Taten von sich indem sie ihren Opfern den schwarzen Peter zuschieben. Diebstahl? - "Ist doch nicht meine Schuld, wenn der Macker sein Auto in so einer unsicheren Gegend abstellt." "Ist es etwa mein Problem, wenn das Haus nicht besser abgesichert wurde?" Vergewaltigung? - "Was trägt die Tussi denn auch so ein enges Top? Das schreit doch nur nach Missverständnis." Betrug? - "Wenn die Leute aber auch immer die verseuchte E-Mail öffnen müssen. Die wissen doch, dass das gefährlich ist."

Mein ganzes Leben habe ich bei so etwas mit der reinsten Empörung reagiert. Wie KÖNNEN Menschen WIRKLICH GLAUBEN, dass eine Frau vergewaltigt werden will, nur weil sie sich weiblich anzieht? Selbst wenn eine Frau um Mitternacht alleine nackt durch den Wald spazieren gehen sollte, muss sie sicher vor Belästigungen sein, oder?

Dienstag, 30. Juni 2015

Eine spontane Abneigung

Wie kann ich mit jemandem eine freundliche und freundschaftliche Beziehung pflegen, den ich eigentlich von Anfang an nicht leiden kann? Nicht immer ist es möglich, solchen Menschen auszuweichen.

Ich habe vor zwei Wochen eine Frau, nennen wir sie mal Cassie, kennengelernt. Schon bei unserem ersten Zusammentreffen ging sie mir auf den Keks. Ich konnte meinen Finger nicht darauf legen aber ich mochte sie nicht. Aber irgendwie schien das nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen.

Eigentlich finde ich es absolut legitim, jemanden nicht zu mögen. Schließlich bin ich nicht Jesus. Ich muss nicht jedem Menschen, der mir begegnet, warme Gefühle gegenüber haben. Darum verziehe ich mich auch meistens ganz schnell, wenn so ein Mensch an meinem Horizont auftaucht.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Können Fotos der Anstoss für eine Depression sein?

Schnell ein paar Pfunde abzunehmen scheint für die meisten die nächste Lösung zu sein, wenn sie sich auf Fotos für hässlich und zu dick halten. Aber wenn wir uns selber ablehnen, hat das meistens noch ganz andere Gründe als das, was wir meinen auf einem Bild wahrnehmen zu können.

Letzte Woche hat mir meine beste Freundin ein Bild von sich zugeschickt und einen verzweifelten Kommentar dazu geschrieben, der mich ihren Schmerz darüber erahnen ließ. Ich konnte ihre Verzweiflung, Hilflosigkeit und Selbsthass förmlich selber spüren, so gut erinnerte ich mich daran, wie ich mich selber fühlte, als ich früher Bilder von mir sah.

Freitag, 12. Juni 2015

Eigenlob stinkt nicht

Besonders Frauen sind es gewohnt, sich immer klein zu machen. Alles, was sie tun, halten sie für selbstverständlich. Werden sie mal von anderen gelobt, fällt es ihnen schwer, das anzunehmen. Ich werde dieses Muster ab heute durchbrechen. Ich werde mich ab sofort selber loben.

Ich will mich verändern. Seit meinem 13ten Lebensjahr will ich mich verändern. Ich hatte mir damals schon nicht gefallen. Sowohl mein Äußeres als meine Gedanken und Gefühle waren meiner Meinung nach stark verbesserungswürdig. Ich war zu dick, zu gehemmt, zu alleine, zu traurig und träumte zu viel. Ich war totunglücklich.

Anfangs dachte ich, dass Diäten der Schlüssel zum Glück für mich sein würden. Das funktionierte aber nicht. Später setzte ich meine größten Hoffnungen auf okkulten Kram. Tarot Karten, Pendel, Orakel aller Art (sogar eine Kristallkugel habe ich mir besorgt) sollten mir DIE Antwort auf meine Frage geben: Wie werde ich glücklich.

Mittwoch, 10. Juni 2015

Ich schreibe meine Vergangenheit um

Alles, was wir sehen, was uns begegnet und was wir erleben, interpretieren wir. Wir interpretieren es in einer Weise, die dann bestimmte Gefühle in uns auslösen. Was wiederum darauf hinausläuft, dass wir etwa mögen, nicht mögen oder es uns schlichtweg kalt lässt. Wenn das stimmt, dann müsste es doch ein Einfaches sein, dass ich meine Vergangenheit anders sehen kann.

Früher dachte ich immer, dass es Eines gibt, dass man nun wirklich nicht verändern kann: Die Vergangenheit. Ich wünschte mir andere Eltern oder andere Lehrer, weil ich davon überzeugt war, dass ich dann auch ein anderer Mensch geworden wäre. Aber da ich vergangene Ereignisse nicht ändern konnte, dachte ich, dass ich auch meine Gegenwart nicht ändern konnte. Schließlich basierte meine Gegenwart doch auf meiner Vergangenheit, oder? Ich war doch ein Produkt meiner Vergangenheit und ihr somit hilflos ausgeliefert.

Samstag, 30. Mai 2015

Manchmal übertreibe ich es ein wenig

Wenn ich mich über jemanden ärgere, dann heißt das, dass dieser jemand nur etwas von mir spiegelt, dem ich mich nicht stellen will. Um herauszufinden, was das sein könnte, mache ich meine Spiegelübungen. Allerdings treibe ich es damit manchmal auch zu weit.

Es ist doch manchmal zu lästig, wenn man seinen eigenen Weisheiten folgt.

Ich glaube ja, dass alles, was bei mir im Außen passiert nur eine Wiederspiegelung meiner Gedanken, Bewertungen und Glaubenssätze ist. Einfach alles. Das meiste, was mir also passiert oder begegnet, spiegelt mich selber wieder. Meistens ist das kein Problem, denn vieles, was mir passiert, finde ich weiter nicht so tragisch oder schlimm. Manches finde ich sogar richtig klasse.

Ich habe mir also zur Gewohnheit gemacht, alles, was mich ärgert oder sonst wie aufregt, zu hinterfragen. Ich frage mich, was könnte diese spezielle Angelegenheit mit mir selber zu tun haben? In der letzten Zeit habe ich öfter diese Spiegelübung machen müssen und Dinge an mir erkannt, von denen ich bis dahin noch gar nichts wusste.

Dienstag, 26. Mai 2015

Wo ist die Wunderpille für mein Problem?

Schnelle und einfache Lösungen für komplexe Probleme gibt es nicht. Nur wenn ich mich meinen Schwierigkeiten auf ganzheitliche Weise nähere, kann ich eine Lösung finden.

Ich habe mich für Recherchezwecke bei etlichen Abnehmgruppen in Facebook als Mitglied eingetragen und raufe mir seitdem die Haare. Ich werde seither Zeugin von Mitteilungen verzweifelter Menschen, die unbedingt abnehmen wollen aber nicht wissen, wie sie ihrer Esslust Herr werden sollen. Und ich lese die Tipps, die diesen Menschen gegeben werden. Sie sollen mehr Wasser trinken, weniger Kohlehydrate zu sich nehmen und mehr Sport machen. Weisheiten, die bestimmt jeder schon mal gehört hat, bevor er in die jeweilige Facebookgruppe eintrat. Aber dann kommen auch all die anderen hilfreichen Menschen, die ihre phantastischen Produkte verkaufen wollen. Plastikwickel, die das Fett um Po und Bauch von selber schmelzen lassen und Pillen, die den Appetit nehmen. Dazu kommen all die verschiedenen Wundershakes und -pulver, Trainingsprogramme und Gesundheitscoaches die eine sofortige Gewichtsabnahme garantieren.