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Montag, 25. Januar 2016

Das Donald Trump Phänomen

Bildrechte: Tony Webster, CC license auf flickr
Amerikaner setzen ganz andere politisch Prioritäten, als wir Deutschen. Darum ist ein Donald Trump möglich.

Hier in Maine haben wir einen Gouverneur. Jeder Staat hat einen Gouverneur und sie sind wie kleine Könige. Manche von ihnen benehmen sich auch so. Jedenfalls liegt unser Gouverneur, Paul LePage, mit seiner Art vollkommen im Trend des politischen Lebens.

Seit er vor mehr als fünf Jahren gewählt wurde, beleidigt er ganz demokratisch so ziemlich jede Gruppe, Randgruppe, Minderheit, und Rasse, die hier existiert. Andauernd ist er sauer, weil er nicht versteht, dass andere sich über ihn aufregen. Das Problem, so findet er, ist nicht, was er sagt, sondern die Tatsache, dass andere solche Sensibelchen sind oder ihn schlichtweg missverstehen. Er regt sich dabei besonders über die Medien auf, die sich angeblich geifernd auf jeden kleinen Ausrutscher (die seiner Meinung nach gar keine sind) stürzen würden, ohne jemals zu würdigen, dass er in 99,99999% seiner Zeit einen perfekten und von allen respektierten Job machen würde(siehe hier einen Artikel über ihn: www.abcnews.go.com).

Samstag, 28. November 2015

Typisch deutsch?

Regeln geben mir viel Sicherheit. Aber oft erwische ich mich dabei, wie ich unnötigerweise auf das Einhalten von Regeln bestehe. Ist das typisch deutsch?

Ich mag Regeln. Ja, wirklich. Ich finde Regeln großartig. Ohne sie wäre das Zusammenleben mit anderen Menschen nicht möglich. Ich bin immer bestrebt, den Regeln zu folgen und fühle mich unwohl, wenn ich mal nicht weiß, wie sie lauten. Es gibt ja so viele ungeschriebene Regeln, von denen ich meistens gar nicht weiß, dass es sie gibt, geschweige denn, dass ich ihnen folge. Zieht mal ins Ausland. Dann könnt ihr zu diesem Thema eine Doktorarbeit schreiben.

So gibt es hier in Maine die Regel (keine gesetzliche, sondern einfach so) als Autofahrer anzuhalten, wenn am Straßenrand ein Fußgänger steht, der so aussieht, als wenn er die Straße überqueren möchte. Das ist ziemlich lästig, wenn man eigentlich nur auf den Bus wartet oder eben nur so rumsteht. Ständig muss man dann die freundlichen Autofahrer weiterwinken.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

Die mäkelnde Gattin

Seuzf. Schon wieder eine Binsenweisheit, die auch für mich wahr ist: Wenn Andrew und ich uns nicht regelmäßig Zeit füreinander nehmen, scheint mir die Basis für unsere Beziehung wegzurutschen.

So hören sich in letzter Zeit Dialoge zwischen Andrew und mir an:

Ich: "Sag mal, liebst du mich eigentlich?"
Er schenkt mir einen misstrauischen Blick "Wie kannst du so etwas nur fragen?"
Ich: Naja, ich würde das eben einfach gerne ab und zu hören.
Er nimmt sich eine Tüte Chips aus der Tüte und nuschelt "Natürlich liebe ich dich" während er weiter auf den Fernsehbildschirm starrt.

Dieser Dialog ist auch sehr typisch:

Ich: Ich glaube, du liebst mich nicht.
Er: Hä? Wie kommst du denn da drauf?
Ich: Ich glaube du magst mich im Großen und Ganzen. Aber Liebe? Nee, glaube ich nicht.
Er: Warum sagst du nur solche schrecklichen Dinge?
Ich: Was soll denn daran schrecklich sein? Ich schildere doch nur meinen Eindruck.

Mittwoch, 2. September 2015

Ich hasse Pep-Up Talk

Nichts macht mich wütender als Leute, die mir durch Motivationsgebrabbel Leistung abschmeicheln wollen.

Andrew joggt - nicht übermäßig aber regelmäßig. Jedes Mal sind es so 10 bis 12 Kilometer. Zwei Jahre lag er mir in den Ohren, dass ich doch auch mal mit dem Laufen anfangen solle. Es sei so toll, so erholsam und danach würde man sich unter Garantie einfach fantastisch fühlen. Natürlich glaubte ich ihm kein Wort. Ich weiß genau, dass ich mich nach Sport nie gut fühle (siehe mein Post "Sport ist Mord").

Aber trotzdem gab ich eines Tages nach. Ich wollte ja keine Spielverderberin sein. Seitdem ich hierher gezogen bin, habe ich so viele Dinge zum ersten Mal ausprobiert Da wollte ich auch vor dem Joggen nicht halt machen. Aber ich konnte mir wirklich nichts Langweiligeres vorstellen, als stundenlang irgendwelche Straßen entlang zu traben und dabei zu keuchen und zu schwitzen. Nee, nee.

Sonntag, 2. August 2015

Das Glück der Erde liegt zwischen meinen Ohren

Ich habe eine Begabung zum unglücklich sein. Glücklich sein dagegen, erfordert von mir Arbeit.

Ich finde ja, dass in Maine alle, ohne Ausnahme - und ich übertreibe nicht - andauernd über das Wetter jammern. Im Winter jammern sie weil es so kalt ist (was stimmt), im Sommer weil es so warm ist (was nicht stimmt), wenn es regnet, ist es ihnen zu nass, wenn die Sonne scheint, ist es zu trocken und überhaupt leidet hier jeder andauernd unter hoher Luftfeuchtigkeit, die ich selber kaum wahrnehme.

Die Mainer machen mich wahnsinnig (Dabei habe ich mir sagen lassen, dass die Amies im übrigen Teil des Landes sogar noch schlimmer sein sollen).

Mir gehen alle Menschen, die jammern - egal, über was - fürchterlich auf den Keks. Denn historisch gesehen bin ich nämlich eigentlich die allergrößte Jammerliese. Eine Eigenschaft auf die ich nicht gerade Stolz bin und die ich gerne bei mir selber ausmerzen möchte. Wenn aber andere um mich herum jammern, tun sie etwas, was ich mir mit viel Arbeit, abzugewöhnen versuche. Genauso fühlte ich mich früher, wenn ich eine Diät machte und jemand vor mir ein riesiges Eis verdrückte.

Mittwoch, 29. Juli 2015

Sind Amerikaner wirklich oberflächlich?

Viele Deutsche misstrauen der amerikanischen Herzlichkeit, denn sie erweckt in uns manchmal Erwartungen, die nicht erfüllt werden. Aber hat das wirklich etwas mit Oberflächlichkeit zu tun? Ist es nicht eher ein kulturelles Missversändnis?

Die ersten Amerikaner habe ich als Teenager kennengelernt. Meine Freundin und ich gingen jedes Wochenende ins Irish Pub und flirteten mit ihnen. Wir liebten die Amies, denn sie spendierten immer unsere Getränke (im Gegensatz zu den Deutschen). Ich hatte schon früh davon gehört, dass Amerikaner ungebildet und oberflächlich seien. Ich konnte mir damals nicht wirklich eine Meinung dazu bilden, denn ich war selber ungebildet und wahrscheinlich auch oberflächlich.

Aber eine Erfahrung war doch prägend für mich. Nachdem Andrew, den ich in unserem Irish Pub kennengelernt hatte, wieder nach Amerika zurück ging (ohne mich mitzunehmen), versuchte ich den Kontakt zu seinen Freunden in Berlin aufrechtzuerhalten. Ein Versuch, der kläglich scheiterte, da es deutlich wurde, dass ich anscheinend gar nicht zu deren Freundeskreis gehörte. Für sie war ich nur ein Anhängsel gewesen, mit dem sie ohne Andrew nichts anfangen konnten.

Mittwoch, 15. Juli 2015

Ich bin bald 50 und mein Traumjob ist immer noch nicht da

Immer habe ich gehofft, ich würde meine Berufung finden. Ich wollte eine Karriere haben, die mich ausfüllt und mir riesigen Spaß macht. Vielleicht habe ich ja jetzt endlich herausgefunden, was meine wirkliche Berufung ist: Neues zu lernen.

Ich habe bereits mit 5 Jahren gewusst, was ich werden wollte: Tierärztin. Meine ganze Kindheit hindurch pflasterten Tierposter die Wände meines Kinderzimmers und ich abonnierte Zeitschriften wie den Tierfreund, um mich auf dem Laufenden zu halten. Kein Detail der Tierwelt war mir zu banal, egal, ob es um das Paarungsverhalten irgendeiner exotischen Spinne ging oder den Speiseplan eines Orang Utans. Ich wollte alles wissen, denn ich wusste, dass mein Lebensweg mir vorgezeichnet war. Ich würde mein Leben lang große und kleine Tiere heilen.

Und dann wurde ich 14 und merkwürdige Krankheiten machten sich bei mir breit. Ich musste ständig husten und röcheln, meine Augen juckten, und nachts bekam ich kaum noch Luft. Als ich eines Nachts ins Krankenhaus gebracht werden musste, weil ich vor lauter Atemnot blaue Lippen hatte, stellte sich heraus, dass ich Asthma hatte.

Aber das war noch nicht das Schlimmste für mich. Schlimm war, als man herausfand, dass es sich um ein allergisches Asthma handelte. Und leider stellte sich heraus, dass ich auf alles Mögliche allergisch war: Auf Staub, Pollen (Früh-, Mittel-, und Spätblüher), Kernobst, Nüsse, und . . . . auf Tierhaare.

Donnerstag, 9. Juli 2015

Die Mitverantwortung des Opfers

Was ist eigentlich mein Anteil daran, wenn ich mich in Situationen befinde, in denen ich mich völlig machtlos fühle? Eigentlich glaube ich, dass es nur selten eine totale Machtlosigkeit gibt. Ich kann immer etwas ändern. Aber ich scheine das oft zu vergessen.

Angeblich weisen Kriminelle oft die volle Verantwortung ihrer Taten von sich indem sie ihren Opfern den schwarzen Peter zuschieben. Diebstahl? - "Ist doch nicht meine Schuld, wenn der Macker sein Auto in so einer unsicheren Gegend abstellt." "Ist es etwa mein Problem, wenn das Haus nicht besser abgesichert wurde?" Vergewaltigung? - "Was trägt die Tussi denn auch so ein enges Top? Das schreit doch nur nach Missverständnis." Betrug? - "Wenn die Leute aber auch immer die verseuchte E-Mail öffnen müssen. Die wissen doch, dass das gefährlich ist."

Mein ganzes Leben habe ich bei so etwas mit der reinsten Empörung reagiert. Wie KÖNNEN Menschen WIRKLICH GLAUBEN, dass eine Frau vergewaltigt werden will, nur weil sie sich weiblich anzieht? Selbst wenn eine Frau um Mitternacht alleine nackt durch den Wald spazieren gehen sollte, muss sie sicher vor Belästigungen sein, oder?

Dienstag, 30. Juni 2015

Eine spontane Abneigung

Wie kann ich mit jemandem eine freundliche und freundschaftliche Beziehung pflegen, den ich eigentlich von Anfang an nicht leiden kann? Nicht immer ist es möglich, solchen Menschen auszuweichen.

Ich habe vor zwei Wochen eine Frau, nennen wir sie mal Cassie, kennengelernt. Schon bei unserem ersten Zusammentreffen ging sie mir auf den Keks. Ich konnte meinen Finger nicht darauf legen aber ich mochte sie nicht. Aber irgendwie schien das nicht auf Gegenseitigkeit zu beruhen.

Eigentlich finde ich es absolut legitim, jemanden nicht zu mögen. Schließlich bin ich nicht Jesus. Ich muss nicht jedem Menschen, der mir begegnet, warme Gefühle gegenüber haben. Darum verziehe ich mich auch meistens ganz schnell, wenn so ein Mensch an meinem Horizont auftaucht.

Freitag, 12. Juni 2015

Eigenlob stinkt nicht

Besonders Frauen sind es gewohnt, sich immer klein zu machen. Alles, was sie tun, halten sie für selbstverständlich. Werden sie mal von anderen gelobt, fällt es ihnen schwer, das anzunehmen. Ich werde dieses Muster ab heute durchbrechen. Ich werde mich ab sofort selber loben.

Ich will mich verändern. Seit meinem 13ten Lebensjahr will ich mich verändern. Ich hatte mir damals schon nicht gefallen. Sowohl mein Äußeres als meine Gedanken und Gefühle waren meiner Meinung nach stark verbesserungswürdig. Ich war zu dick, zu gehemmt, zu alleine, zu traurig und träumte zu viel. Ich war totunglücklich.

Anfangs dachte ich, dass Diäten der Schlüssel zum Glück für mich sein würden. Das funktionierte aber nicht. Später setzte ich meine größten Hoffnungen auf okkulten Kram. Tarot Karten, Pendel, Orakel aller Art (sogar eine Kristallkugel habe ich mir besorgt) sollten mir DIE Antwort auf meine Frage geben: Wie werde ich glücklich.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Der Ruf nach Höherem

Solange ich denken kann, habe ich mich beruflich zu etwas Höherem berufen gefühlt aber diese innere Sehnsucht nie erfüllen können. Jetzt söhne ich mich langsam damit aus. Statt darunter zu leiden, dass ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden bin, sehe ich, was mir dieser unerfüllte Ehrgeiz für Vorteile eingebracht hat.

Ich bin ja ständig auf der Suche nach DER Geschäftsidee, die mich reich machen könnte. Ich habe immer wieder Ideen, aber reich bin ich immer noch nicht. Entweder sind die Ideen nicht so gut, oder ich setze diese Ideen nicht um, oder ich setze sie zwar um aber mache keine Reklame dafür (das ist z.B. mit meinen Büchern der Fall).

Samstag, 16. Mai 2015

Was bin ich noch wert, wenn ich mal nichts tue?

Wer einmal eine Depression hatte, versteht sie: Die Sorge, so etwas wieder erleben zu müssen. Diese Angst und ein ganz tief verwurzelter Glaube, dass ich meinen Wert täglich beweisen muss, lassen mir keine Ruhe.

In Berlin habe ich so etwas häufiger beobachtet: An schönen Tagen lehnten sich ältere Menschen auf ihre Fensterbänke, die Arme auf Kissen oder Decken abgestützt, und schauten dem Verkehr ihrer Straße zu. Ich hatte in meiner Nachbarschaft ein oder zwei davon, die so etwas nicht nur für 10 Minuten machten, sondern manchmal stundenlang einfach nur guckten. Manchmal ließen sie sich auch zu Kommentaren hinreißen oder versuchten irgendwie ein Schwätzchen unterzubringen. Da aber jeder so beschäftigt an ihren Fenstern vorbeihastete, saßen sie meistens einfach nur schweigend da und guckten.

Was machen die da nur? Fragte ich mich immer. Wird denen denn nie langweilig? Das ist doch genauso langweilig, wie Farbe beim trocknen zuzusehen, oder?

Wie können Menschen einfach nichts tun und dabei auch noch so zufrieden wirken?

Dienstag, 12. Mai 2015

Gott sein Dank bin ich noch fett!

Wer wären wir, wenn wir keine Probleme mehr hätten? Worüber würden wir nachdenken und uns unterhalten? Womit würden wir unsere Zeit ausfüllen? Ich bin mir vor einigen Jahren bewusst geworden, dass ich mich hauptsächlich über meine Probleme definierte und die Aussicht, keine Probleme mehr zu haben, in mir Angst auslöste.

Ich erinnere mich noch genau an diesen Tag vor über 20 Jahren. Ich ging gerade die Straße zu meiner Wohnung entlang. Eine Stunde vorher hatte ich meinen allerersten richtigen Arbeitsvertrag unterschrieben, mit Aussicht auf einen Ausbildungsplatz als Buchhändlerin im darauffolgenden Jahr. Ich war Ende 20 und hatte es endlich, ENDLICH, geschafft, beruflich eine Richtung einzuschlagen. Ich war so glücklich, wie man es in solchen Momenten nur sein kann.

Dienstag, 21. April 2015

Du liebst mich nicht (schon wieder)

Manchmal habe ich Erwartungen an Andrew, die derartig diffus sind, dass noch nicht einmal ich weiß, wie sie erfüllt werden können. Ich steigere mich dann in einen Ärger hinein, der nur dadurch zu lösen ist, dass ich mir bewusst mache, was in mir gerade vorgeht. In diesem Fall stellte ich fest, dass meine Unsicherheit, was seine Gefühle für mich anbelangen, wieder alte kitschige Hollywoodbilder vom idealen Gatten hochflammen ließen. Bilder, die alles andere als realistisch sind.

Sonntag, 12. April 2015

Hauptsache, es macht ein wenig Spaß


Heute will ich mal keine langen Elegien schreiben, sondern euch kurz und knapp ein paar Webseiten vorstellen, die mir immer wieder gut tun, wenn ich mal nicht so gut drauf bin. Sie haben nichts mit Gewaltfreier Kommunikation, psychologischer Analyse oder Seelensuche zu tun. Sie unterhalten mich, lenken mich ab, aber manchmal bringen sie mich sogar auf neue Ideen, die mir weiter helfen können.

Vielleicht ist ja auch für euch etwas darunter?

Mittwoch, 8. April 2015

Wie soll man lieben, was man eigentlich hasst?


Egal in welcher Art von Selbsthilfeliteratur ich auch blättern mag, alle sind sich darin einig, dass jede Problemlösung damit beginnt, das Problem vollkommen anzunehmen. Wir sollen das Problem akzeptieren und sogar lieben lernen.

Bäh!

Ja, genau das denke ich. Das ist immer meine erste Reaktion darauf. Ich weiß, ich müsste es besser wissen, aber am Anfang sträubt sich einfach alles in mir, mein Problem anzunehmen. ICH WILL ES EINFACH NICHT HABEN. PUNKT!

Samstag, 4. April 2015

Bloggen in Amerika

Dies ist meine erste Blogparade. Für diejenigen, die nicht wissen, was das ist (zu denen gehörte ich bis vor ein paar Wochen auch): Ein Blogger gibt ein Thema vor und andere Blogger schreiben in einem bestimmten Zeitraum dazu einen Artikel. Somit werden zu diesem Thema die Ansichten und Erfahrungen unterschiedlichster Blogger gesammelt und veröffentlicht.

Samstag, 28. März 2015

Unglücklichsein verboten!


Überall hören wir, wie wichtig und erstrebenswert es ist, dass wir ein glückliches und erfülltes Leben führen. Ich selber verbreite diese Weisheit ständig und arbeite auch hart daran, sie selber zu leben. Wieso ist es dann möglich, dass wir trotzdem immer wieder Momente oder auch längere Phasen erleben, in denen es uns ziemlich schlecht geht? Machen wir irgendetwas falsch?

Mittwoch, 18. März 2015

Was tun, wenn einen mal wieder die Angst beutelt?



Nächsten Monat ist es wieder so weit. Ich werde wieder für 12 Tage nach Berlin fliegen. Ich freue mich schon wie verrückt darauf. Aber, wie jedes Mal, gibt es wieder einen Wehrmutstopfen: Diese Reise kostet Geld, dass ich von meinem immer kleiner werdenden Ersparten abzweigen muss.

Und das macht mir Sorgen. In den USA braucht man immer etwas auf der hohen Kante. Arbeitslosigkeit und Krankheit sind teure Vergnügen hier, egal ob man versichert ist oder nicht.

Wenn ich mir Sorgen mache, bekomme ich schlechte Laune.


Ich frage mich dann, wie lange ich mir diese Reisen noch werde leisten können und ob ich mir sie überhaupt noch leisten darf, denn ich brauche hier ja mein Sicherheitspolster. Diese Sorgen ziehen dann noch andere Gedanken nach sich. Ich fange an, mir Vorwürfe zu machen, weil ich nicht einen Job habe, der mir mehr Geld einbringt. Ein negativer Gedanke zieht den nächsten nach sich und mir geht es dabei immer schlechter. Am Ende bin ich vor Angst gebeutelt und will gar nicht mehr nach Berlin.

Donnerstag, 12. März 2015

Meditierende Kaffeehaustante in Amerika

Meditation bedeutet für mich Kampf und Verspannung. Zum Glück habe ich eine andere Methode gefunden, die mir nicht nur dabei hilft, mich zu entspannen sondern auch dafür sorgt, dass ich in Krisen wieder einen klaren Kopf bekomme: Ich setze mich ins Café.

Ich bin eine echte Kaffeehaustante geworden. Ehrlich gesagt, entstamme ich einer langen Ahnenreihe von Kaffeehaustanten.

Bereits als Kind musste ich dieser geehrten Familientradition folgen. Meine Mutter und Großmutter bestachen mich mit Eis und Kuchen, damit ich ihr langweiliges und sinnloses Hobby tolerieren konnte. Denn außer essen und trinken gab es meiner Meinung nach im Kaffee Kranzler nichts zu tun. Ich hatte keine Ahnung, warum diese Frauen an diesem Ort unbedingt immer so lange rum sitzen mussten, selbst nachdem sie ihre Tasse Kaffee schon lange ausgetrunken hatten.

Und jetzt muss ich feststellen, wie ich unsere Familientradition mit Leidenschaft weiterführe.