Donnerstag, 21. Mai 2015

Die beste Problemlösungsstrategie der Welt!

Bei einer Unterhaltung mit einer Freundin wurde mir mal wieder bewusst, dass es auf Angst, egal welcher Art, nur eine Antwort geben kann: VERTRAUEN. Nur dann werden wir uns besser fühlen und eine Lösung für unser Problem finden.

Meine Freundin hat existentielle Ängste. Haben wir die nicht alle mal? Besonders hier in den USA finde ich diese Ängste sehr nachvollziehbar. Aber auch in Deutschland bin ich Menschen begegnet, die, obwohl sie eigentlich unkündbar und auch sonst für meine Begriffe relativ gut abgesichert waren, furchtbare existentielle Ängste hatten.

Ich weiß, dass meine Ängste meistens nichts mit der Realität zu tun haben. Ich rede mir meine Ängste ein. (Wir reden jetzt nicht von der Angst, die einen befällt, wenn frau sich in der Sahara alleine einem hungrigen Löwen gegenüberstehen sieht. DAS ist eine Angst, die auf Realität beruhen würde - aber wie oft passiert einem so etwas schon?)

Wahrscheinlich würden viele behaupten, dass die Ängste meiner Freundin durchaus auf Realität beruhen. Ihre Cheffin wird bald in den Ruhestand gehen und meine Freundin weiß nicht, ob der Nachfolger sie behalten wird. Seit Monaten, so erzählte sie mir, kann sie nicht aufhören, sich Sorgen über ihre Zukunft zu machen. Immer wieder und wieder kreisen ihre Gedanken um dieselben Dinge: Neuer Chef, vielleicht kein Job, kein Geld, keine Krankenversicherung, sie steht auf der Straße. Sie kann einfach an nichts anderes mehr denken. Nur ihr Nebenjob würde sie manchmal noch von ihren trüben Gedanken ablenken, nicht weil er so viel Geld einbringt, sondern weil er sie einfach nur ablenkt.

Ich spürte, wie sehr sie diese Gedanken belasteten (denn ich glaube nicht, dass es die Situation ist, die sie belastet). Bis zu unserer Unterhaltung war ihr allerdings gar nicht richtig bewusst gewesen, dass sie Angst hatte. Sie hatte nur seit Monaten diesen diffusen Druck gespürt und diese Schwere. Allein die Tatsache, dass sie jetzt einen Namen für ihre Niedergeschlagenheit hatte, schien sie schon ein wenig zu erleichtern.

Ich fragte meine Freundin, ob sie irgendetwas in dieser Situation finden könnte, was ein Gefühl des Vertrauens bei ihr auslösen könnte. Einfach um mal etwas ihrer Angst entgegenzusetzen. Sie überlegte einen Moment. Zu ihrer eigenen Überraschung bemerkte sie plötzlich etwas, was sie vorher noch nicht gesehen hatte. Sie habe ja ein Haus, abbezahlt, in das sie zur Not einziehen könnte, falls sie keinen Job hat (obwohl sie nun wirklich nicht von Maine nach Atlanta ziehen wollte). Außerdem ist die Firma, für die sie arbeitet, sehr groß und sie könne sich national in anderen Büros bewerben, falls es in ihrem jetzigen Büro nicht mehr klappen sollte.

Zwar waren diese Möglichkeiten keine optimalen Lösungen für sie aber sie war trotzdem vollkommen überrascht, dass sie diese beiden Tatsachen in den letzten Monaten so gar nicht berücksichtigt hatte. Eigentlich brauchte sie sich gar nicht so furchtbar große Sorgen mehr zu machen, denn sie hatte eine gewisse Form der Sicherheit, die sie bislang nur nicht in der Lage war, wahrzunehmen.

Ich halte ja die Fähigkeit, Vertrauen zu entwickeln, für die beste Problemlösungsstrategie der Welt. Vertrauen in die Höheren Mächte, das Universum oder das Schicksal, dass alles gut ausgehen wird. Vertrauen darin, dass alles, was jetzt gerade passiert und in mir Angst auslöst, nicht das Ende ist sondern nur ein Moment, eine Phase, die auch wieder vorbei gehen wird. Vertrauen in mich, dass ich mit allem klar kommen kann, was mir begegnet. Mit Vertrauen kommt bei mir immer Optimismus, Energie, Kraft und auch Freude auf. Habe ich Angst, stecke ich meistens fest und komme aus dem Loch nicht raus, in dem ich mich befinde. Vertrauen öffnet mir die Augen, lässt mich wieder entspannter Atmen und ich kann dann auch wieder Dinge in meinem Leben genießen, die ich sonst gar nicht bemerken würde.

Die Herausforderung ist allerdings, wenn ich Angst habe, Dinge oder Gedanken zu finden, die in mir ein Gefühl des Vertrauens auslösen können. Wenn ich mich aber auf die Suche danach mache, finde ich IMMER etwas. So wie meine Freundin. Ich muss mir eben nur klar sein, dass es DAS ist, was ich suche: VERTRAUEN

  ---------------------------------------------------------
Find this article also in English- The Best Problem Solving Strategy Ever - Die englischeVersion dieses Artikels

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen