Dienstag, 17. Februar 2015

Erfolg ist, wenn man's trotzdem macht

Wie wichtig ist es für dich, erfolgreich zu sein? Und wie definierst du Erfolg eigentlich? Gibt es objektive Kriterien oder ist glücklich sein alleine schon genug, um sich erfolgreich zu fühlen?

Solange ich denken kann, wünsche ich mir, richtig erfolgreich sein zu können. Ich hatte schon als Jugendliche Kriterien definiert, die für mich Erfolg bedeuteten. Ich würde meiner Meinung nach nur erfolgreich sein, wenn ich ALLE diese Punkte erfüllen würde:

1.    Ich verdiene viel Geld mit einem Job, der auch viel Prestige einbringt.
2.    Ich habe Spaß und finde Erfüllung in meinem Job indem ich natürlich eine Koryphäe bin und Tonnen von Geld verdiene.
3.    Ich lebe in einer glücklichen Beziehung.
4.    Ich bin schlank und schick und ein klein wenig sexy.
5.    Ich bin sehr beliebt und habe viele gute Freunde.
6.    Ich werde von anderen Menschen respektiert.
7.    Ich habe mindestens einen Doktortitel.

Das Problem war allerdings, dass ich die meiste Zeit meines Lebens kaum eines dieser Kriterien erfüllte und somit konstant mit dem Gefühl herumlief, eine Versagerin zu sein.

Heute weiß ich, dass Erfolg nicht das Abhaken bestimmter Kriterien ist - egal, was mich die Medien, Familienmitglieder oder mein innerer Kritiker glauben lassen will. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, selbst wenn ich bestimmte Kriterien erfülle, die allgemein als "Erfolg" wahrgenommen werden, kann ich mich trotzdem als Versagerin fühlen.

Ich kann schlank und schick sein und mich trotzdem miserabel fühlen, weil ich jetzt nicht mehr so jung aussehe wie vor 20 Jahren. Ich kann Freunde haben, die mich mögen und respektieren und trotzdem denken, dass ich mehr Freunde haben sollte, um mich wirklich erfolgreich fühlen zu können. Ich kann mich mit Menschen vergleichen, die meiner Meinung nach mehr haben oder besser sind als ich.

Erfolg zu haben, bedeutet für mich, dass ich mich erfolgreich FÜHLE. Wenn ich mich erfolgreich FÜHLE, dann ist es ziemlich egal, welche Maßstäbe ich erfülle oder was ich erreicht habe oder nicht. Und meine Gefühle basieren darauf, wie ich mich und das, was ich tue, bewerte.

Wenn ich mich also dabei erwische, dass ich wieder einmal ganz niedergeschlagen darüber bin, dass ich nicht mehr Geld verdiene oder dass ich so einen gewöhnlichen Job habe oder weswegen auch immer, weiß ich, dass ich mich in einer Art und Weise bewerte, die mir nicht dienlich ist. Denn wem oder was hilft es schon, wenn ich mich als Versagerin sehe? Mir ganz bestimmt nicht. Ich fühle mich dann nur niedergeschlagen, mutlos und kraftlos. Also gehe ich solche Momente sofort an.

1.    Ich mache mir bewusst, welche Gedanken und Bewertungen in meinen Kopf herum spuken und hinterfrage sie.
Meistens läuft es darauf hinaus, dass all diese Abwertungen wirklich lächerlich sind. Sie halten oft einer näheren Betrachtung nicht stand und lösen sich dadurch auch wieder auf.
2.    Ich richte meinen Fokus bewusst auf die Dinge, die ich OHNE SCHWIERIGKEITEN, bereits als Erfolg in meinem Leben bezeichnen kann.
Tatsache ist, dass ich mit Mitte Vierzig in ein neues Land eingewandert bin, sofort einen guten Job gefunden habe, nebenher auch noch Geld verdiente und mir wirklich alles leisten kann, was ich wirklich will. Ich lebe in einem süßem, kleinen Haus, fahre ein relativ neues Auto, reise zwei Mal jährlich nach Deutschland, habe spannende Hobbys, usw, usw. Sobald ich mich gedanklich auf diese Bereiche in meinem Leben konzentriere, geht es mir schon erheblich besser.
3.    Egal, wie ich mich auch fühlen mag, ich tue jeden Tag etwas, das mich ein wenig näher an ein von mir gestecktes Ziel bringt.
Ich habe immer irgendwelche Projekte neben meinem Job. Projekte, die mir viel bedeuten und Spaß machen (dieser Blog ist eines davon). Wenn ich jeden Tag etwas für meine Projekte, die Ziele, die ich mir gesetzt habe, mache, dann fühle ich mich erfolgreich. Selbst an Tagen, wo ich eigentlich alles in die Ecke schmeißen will, weil ich gerade mal wieder denke, dass ich nicht gut genug bin, mache ich etwas für meine Projekte. Und am Ende komme habe ich ein Produkt vor mir, eine Webseite, ein Buch, einen Artikel. Wenn das nicht Erfolg ist?

Es läuft für mich also immer auf dasselbe hinaus: Erfolg ist, wie ich mich bewerte. Und meine Bewertungen haben nichts mit irgendwelchen objektiven Maßstäben zu tun. Ich kann aus den schönsten Erfolgen eine deprimierende Erfahrung machen, weil es immer Menschen geben wird die es „besser“ machen oder weil ich denke, dass es noch nicht gut genug ist.

Mein Ziel ist es also nicht mehr, reich und erfolgreich zu werden, sondern mich reich und erfolgreich zu FÜHLEN.

Wenn ich also merke, dass ich wieder in die „Versager-Schiene“ rutsche, hinterfrage ich meine Gedanken, die meine Gefühle von Minderwertigkeit ausgelöst haben. Ich kann diese Gedanken dann loslassen und somit auch meinen Fokus auf das richten, was gerade gut in meinem Leben klappt. Und dann kann ich weiter machen und die Ziele verfolgen, die ich mir gesteckt habe. Denn das ist etwas, was mir immer ein Gefühl des Erfolgs schenkt.

Und was bedeutet Erfolg für dich?

Karina

1 Kommentar:

  1. Ich habe gerade den Titel deiner Geschichte bei Facebook eingegeben, weil mir dieser Spruch gerade so in den Kopf gekommen ist. Dann musste ich feststellen, dass ich den entweder irgendwo aufgeschnappt habe oder es doch tatsächlich telepathische Eigenschaften gibt.
    Ich selbst fühle mich auch erfolgreich, weiß aber, dass noch "mehr" drin ist. Egal auf welcher Ebene. Manchmal denke ich, in der Zeit in der ich im Internet surfe und die verschiedensten Erfolgsgeschichten lese, könnte ich selber Erfolgsgeschichten schreiben.
    Danke für deinen aufmunternden Beitrag. Jetzt werde ich mich mal wieder um den @internetcoach kümmern
    Liebe Grüße aus dem Schwarzwald

    AntwortenLöschen