Wie fühlst du dich?
Gefühle werden nicht von äußeren Begebenheiten, Menschen oder Dingen hervorgerufen sondern oft von unseren Gedanken, Bewertungen und Interpretationen über sie. Dies ist unbeheuer wichtig, darum wiederhole ich es noch einmal: Deine Gefühle werden NIEMALS von Umständen oder anderen Menschen hervorgerufen, sondern IMMER von deinen Gedanken über sie.
Mache dir klar, was das bedeutet. Wenn du nämlich die Wahrheit dieser Grundannahme erkennst, wirst du auch verstehen, dass dich das unabhängig von äußeren Begebenheiten macht. Du kannst dich so fühlen, wie du willst, insofern du deine eigenen Gedanken über die Situationen und Menschen änderst.
Die meisten unserer Gefühle werden von unseren Gedanken ausgelöst.
Wie kommt es z.B., dass du nicht jeden Tag gleich frustriert über deine finanzielle Situation bist? Ich wette, dass du, bei aller Sehnsucht nach Reichtum, auch Tage hast, an denen du dich weniger hoffnungslos und vom Schicksal benachteiligt fühlst. Vielleicht werden solche Momente z.B. dadurch ausgelöst, dass du Menschen triffst, denen es finanziell erheblich schlechter geht als dir? Kann es sein, dass du durch den Vergleich mit solchen Schicksalen, für kurze Zeit deine Verhältnisse anders bewerten kannst? Vielleicht fühlst du dich in solchen Momenten erleichtert und froh darüber, dass du materiell genau da stehst wo du gerade bist?
Und dann siehst du im Fernsehen eine Reportage, die zeigt, wie die Reichen leben. Plötzlich geht es dir wieder schlecht und du denkst, dass du ein Versager bist.
Deine finanzielle Situation hat sich nicht geändert, aber trotzdem könnten die Gefühle, die ich in den beiden Szenen beschrieben habe, nicht unterschiedlicher sein. Der einzige Grund dafür liegt darin, dass du unterschiedliche Gedanken gehabt hast. Du hast ein und dieselbe Situation einfach nur unterschiedlich bewertet.
Dieses Beispiel lässt sich auf alle Gefühle übertragen. Jedem Gefühl geht immer ein Gedanke voraus. Manchmal ist der Gedanke allerdings so schnell, dass wir ihn gar nicht mehr wahrnehmen. Zu oft haben wir diesen Gedanken schon gedacht, so dass der Gedanke eher unbewusst abläuft, aber die Gefühle entstehen trotzdem.
Wie kannst du deine Gefühle beeinflussen?
Und damit liegt auf der Hand, wie wir unsere Gefühle ändern können, wenn wir es wollen: Wir verändern unsere Gedanken über das, was die unerwünschten Gefühle ausgelöst haben.
Wir denken viel, wenn der Tag lang ist. Richtig viel. Es werden die Zahlen von 50,000 bis 60,000 Gedanken pro Tag genannt. Die Zahl kommt dadurch zustande, dass angenommen wird, dass man pro Gedanke 3 Sekunden braucht und dann wird die Schlafenszeit abgezogen, wo wir, wenn wir im Tiefschlaf sind, fast gar nichts denken.
Ich persönlich glaube ja, dass ich für manche Gedanken keine 3 Sekunden brauche. Viele meiner Gedanken scheinen mir erheblich schneller zu sein. Aber wenn wir mal bei der Zahl von 50,000 Gedanken pro Tag bleiben, wird klar, dass wir die meisten dieser Gedanken höchstwahrscheinlich nicht bewusst wahrnehmen. Es sind zu viele, die zu schnell ablaufen - oft während wir gerade auch noch mit etwas anderem beschäftigt sind. Aber eins ist sicher: Die meisten dieser Gedanken sind nur Wiederholungen von alten Gedanken. Gedanken, die wir also schon tausend, ja vielleicht schon millionen Mal immer wieder gedacht haben.
Bei dieser Gedankenflut könnte der Eindruck entstehen, dass wir unsere Gedanken eigentlich nicht willentlich beeinflussen können. Wenn wir uns aber bewusst machen, was wir denken, können wir uns entschließen, Gedanken nicht mehr weiter zu verfolgen und stattdessen einen neuen Gedanken zu denken.
Es ist natürlich nicht möglich, sich alle 50,000 Gedanken bewusst zu machen. Damit wäre jeder überfordert. Zum Glück ist das aber auch überhaupt nicht notwendig. Alles, was wir tun müssen, ist festzustellen, wann wir uns unwohl fühlen und sich dann auf die Suche nach dem oder die Gedanken zu machen, die diese unangenehmen Gefühle ausgelöst haben. Sobald wir uns dieser Gedanken bewusst geworden sind, können wir sie untersuchen und in Frage stellen und, wenn wir wollen, verändern. Von da an müssen wir uns nur noch an den neuen Gedanken gewöhnen und ihn willentlich hervorholen, wann immer wir uns dabei erwischen, wieder den ungewünschten alten Gedanken zu denken, bei dem wir uns so schlecht fühlen.
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