Mittwoch, 15. April 2015

Achte immer auf dein Bauchgefühl


Vor einer Woche hatte ich eine Diskussion mit meiner Freundin darüber, was wir unter dem "Gesetz der Anziehung" verstehen. Für sie war ganz klar, dass alles, was uns passiert von uns selber durch unsere Gedanken und Gefühle ins Leben gerufen wird. Darin waren wir uns schon mal einig, aber dann hörte es auch schon auf.

Sie glaubt, dass es reicht, an etwas Schönes zu denken und dann wird es auch kommen. Sie meint auch, dass jeder einzelne negative Gedanke sofort negative Konsequenzen nach sich ziehen würde. Außerdem glaubt sie tatsächlich, dass es reicht z.B. an den Traummann zu denken und dann wird er von ganz alleine auf der Türschwelle erscheinen. Selbst wenn man das Haus nie verlassen sollte, würde frau sich ihren perfekten Mann anziehen können, wenn sie nur fleißig genug positiv affirmieren würde. Der Grund, warum das mit dem affirmieren meistens nicht klappen würde, liege eben daran, dass die wenigsten Menschen die nötige Disziplin dazu haben würden.

Wenn ihre Vermutungen stimmen würden, sähe mein Leben heute vollkommen anders aus.

1. Ich habe ungeheuer viele negative Gedanken über mich und andere im Laufe meines Lebens gedacht. Wenn diese alle wirklich sofort negative Konsequenzen gehabt hätten, dann wäre ich heute vermutlich nicht mehr am Leben.
2. Es gab eine Zeit in meinem Leben, in der ich mich täglich über mehrere Wochen schlank affirmiert hatte. Wirklich täglich, mindestens eine Stunde lang. Das war megalangweilig aber ich machte das trotzdem. Aber ich nahm weiter zu. Nach der Theorie meiner Freundin hieße das, dass ich einfach noch ein paar Monate hätte weiter machen sollen, bis es eben funktioniert hätte. Aber wer kann etwas so lange durchhalten, wenn es nicht nur langweilig ist sondern auch noch keine Resultate zeigt. Wo soll da die Motivation herkommen?
3. Ich habe nie affirmiert, dass ich in Amerika leben will. Ich habe mir das einmal vor 10 oder 15 Jahren gewünscht, aber nur kurz, und dann wieder vergessen. Ich habe auch nie affirmiert, dass ich mit meiner Jugendliebe verheiratet sein möchte.
Generell kann ich sagen, dass die Dinge, bei denen ich den meisten Aufwand betrieben habe, um sie in mein Leben zu affirmieren, nicht in Erfüllung gegangen sind.

Dem "Gesetz der Anziehung" zu folgen, ist für mich eigentlich ganz einfach: Ich darf nur tun, was sich für mich gut anfühlt. Dann wird sich daraus auch Gutes für mich ergeben. Wenn ich mir also etwas wünsche, bzw. ein Ziel erreichen möchte, überlege ich mir, was der nächstliegende Schritt dafür sein könnte und mache ihn, insofern ich dabei ein gutes Bauchgefühl habe. Manchmal weiß ich aber nicht im Voraus, ob sich der nächste Schritt gut für mich anfühlen würde. Dann probiere ich diesen Schritt einfach mal aus und falls er falsch sein sollte, suche ich mir etwas anderes, das mich meinem Ziel näher bringen kann.

Ein Beispiel:
Mein Ziel ist es, mir mein Geld mit einer Tätigkeit zu verdienen, die mich räumlich und zeitlich flexibler leben lässt. D.h. ich möchte nicht mehr angestellt sein sondern freiberuflich arbeiten. Also fing ich vor einem Jahr an, Bücher zu schreiben und ich eröffnete diesen Blog vor etwa fünf Monaten. Ich habe die Idee, dass ich, wenn ich mit dem Schreiben meinen Unterhalt verdienen könnte, öfter nach Deutschland fahren und dann unter Umständen auch von dort aus arbeiten könnte.

Ich fing diesen Blog an, weil ich mir erhoffte, so vielleicht Interessenten für meine Bücher zu finden. Aber eigentlich konnte ich mir nicht vorstellen, dass mir das Blogschreiben Spaß machen würde und dass ich genug Ideen haben würde, um diesen Blog richtig zu füllen.

Aber dann erfasste mich das Blogfieber. Ich liebe das Bloggen, und es ist mir fast egal geworden, ob ihn jemand liest oder nicht.

Aber jetzt kommt das tolle an dieser Geschichte. Weil ich also ein paar Monate wöchentlich zwei Artikel für meinen Blog verfasste, hatte ich den Mut, einen Artikel bei der Brigitte.de anzubieten. Er wurde akzeptiert und sogar bezahlt. Und dann bewarb ich mich bei einer Firma, um für deren Webseite einen professionellen Blog zu schreiben. Auch dort wurde ich akzeptiert. Jetzt habe ich also schon ein kleines Einkommen, basierend auf meine Schreiberei. Das wäre ohne meinen privaten Blog niemals möglich gewesen.

Ich habe also den nächstliegenden Schritt, das Betreiben eines Blogs, ausprobiert, ohne zu wissen, ob mir diese Tätigkeit überhaupt gefallen würde. Dann stellte sich heraus, dass ich es liebe. Und daraus entwickelte sich ein kleines Nebeneinkommen.

Das ist für mich das Gesetz der Anziehung. Es heißt, dass ich darauf achte, wie ich mich fühle. Wenn ich etwas tue, was mir nicht guttut, dann sollte ich es sein lassen. Es bringt mich nicht weiter. Wenn ich mich aber froh, inspiriert und begeistert fühle, dann wird mich der Schritt meinen Zielen näher bringen und dann auch Begebenheiten und Menschen in mein Leben bringen, die mich unterstützen.

Das ist auch erheblich weniger langweilig, als Erfolg zu affirmieren, oder? Man lebt den Erfolg dann schon, wenn man eigentlich noch auf dem Weg dorthin ist.

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