Donnerstag, 3. Dezember 2015

Gehalt gekürzt

Kann ich durch das Kontrollieren meiner Gedanken und Gefühle mein Schicksal beeinflussen?

So, jetzt ist es so weit. In meiner Firma sind mir meine Stunden, und damit auch mein Gehalt mit sofortiger Wirkung gekürzt worden. Die Firma hat nur noch Geld bis zum Ende des Monats und versucht die Schließung so lange aufzuschieben wie möglich, da man immer noch auf Investoren hofft.

Das macht mir gehörige Angst. Ist ja so 'ne Sache hier, wenn man arbeitslos wird. Man verliert die Krankenversicherung und Arbeitslosengeld bekomme ich auch nicht, da ich noch nicht lange genug in den USA gearbeitet habe. Außerdem macht es mich auch traurig, da ich meine Firma einfach toll finde.

Für mich gilt jetzt, die Herausforderung anzunehmen und dafür zu sorgen, dass ich mich nicht von meiner Angst unterkriegen lasse. Das bedeutet, dass ich sorgfältig darauf achten muss, was ich denke. Denn jeder Gedanke löst in mir Gefühle aus. Und ganz besonders heute scheine ich wohl eine ganze Menge beängstigende und traurige Gedanken gedacht zu haben. Aber was bringt es mir, wenn ich niedergeschlagen durch diese Phase gehe? Gar nichts!

Ich möchte also jeden Gedanken, der bei mir Sorgen oder gar Angst auslösen könnte, von mir wegschieben. Stattdessen werde ich mich innerlich nur auf das konzentrieren, was ich gerne hätte. Und zwar hätte ich gerne eine Tätigkeit, die mir Spaß macht, in der ich richtig gut bin, viel Geld verdiene und eine Menge Freiheiten habe ("piece of cake", würde der Amie jetzt dazu sagen). Wenn ich mir vorstelle, wie sich das anfühlen würde, einen Job mit diesen Eigenschaften zu haben, fühle ich mich sofort besser.

Aber das kostet mich ganz schön viel Disziplin.

Es ist doch so viel verführerischer, sich dem traurigen Sog hinzugeben. Fragt mich nicht, warum ich das verführerischer finde, aber so ist es nun einmal. Diese traurige und ängstliche Stimmung hat etwas sehr heimeliges, warmes und vertrautes. Und es kostet mich auch keine Kraft, wenn ich mich ihr hingebe. Ich schwimme dann schwerelos in eine depressive Stimmung, in der ich mich so herrlich machtlos und alleine fühle. Was kann es Schöneres geben?

Aber ich bin fest entschlossen, dieses Mal einen anderen Weg zu gehen. Ich möchte meinen Optimismus und mein Vertrauen behalten, egal, wie viel Kraft mich das auch kosten wird. Ich werde mich darauf konzentrieren, wo ich hin will und versuchen, die beängstigenden Seiten meiner jetzigen Situation so gut wie möglich zu ignorieren.

Ich werde es jetzt genauso machen, wie ich es in Spanien bei strömendem Regen gemacht habe. Zwar hatte ich die erschwerenden Wetterbedingungen wahrgenommen und mein Fahrverhalten daraufhin angepasst, aber ich habe mir unbeirrt dabei vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, wenn eine strahlende Sonne vom leuchtend blauen Himmel scheinen würde.

Mit so einer Konsequenz hatte ich noch nie die herrschenden Umstände "ignoriert". Wobei es ja nicht stimmt, dass ich sie ignoriert habe. Ich habe sie wahrgenommen und mein Verhalten danach ausgerichtet, aber ich habe mich in jeder Hinsicht geweigert, diese Umstände irgendeines Gedankens zu würdigen. Ich dachte nichts darüber, also fühlte ich auch nichts darüber. Dagegen fühlte und dachte ich viel über schönes Wetter.

Das Wetter wurde am selben Tag noch erheblich besser und blieb trocken für den Rest des Urlaubs. Es wurde ein phantastischer Urlaub.

Und genauso wird es jetzt mit meiner beruflichen Situation passieren (hoffe ich). Ich werde keinen weiteren Gedanken mehr darauf verschwenden, was die gegenwärtige Situation bedeuten könnte. Stattdessen, werde ich nur daran denken und auch fühlen, wie es wäre, wenn ich einen Job hätte, der all die oben beschriebenen Eigenschaften für mich besitzen würde.

Was meint ihr, werde ich auch dieses Mal genauso erfolgreich mit dieser Methode werden, wie in Spanien bei dem Wetter?

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