Donnerstag, 28. April 2016

Ich bin umgezogen

Ihr Lieben,

seit einer ganzen Weile schon wollte ich meinen Blog auf meiner eigenen Webseite einstellen. Und jetzt habe ich es endlich geschafft! Mal sehen, ob technisch auch alles so klappen wird, wie ich es mir vorstelle. Es wird eine Weile dauern, bis ich auch die alten Artikel dort eingestellt habe, aber in Zukunft werde ich meine Posts auf meiner Webseite www.howtobenow.com veröffentlichen.

Ich freu mich schon auf euren Besuch!

Eure 
Karina

P.S. 
Auf meiner Webseite könnt ihr euch auch kostenlos das eBook "Endlich Schlank - Ein ganzheitlicher Weg zur Überwindung von Esssucht und Übergewicht" herunterladen.

Donnerstag, 24. März 2016

Smalltalk: Das können die Amies!

Den Amerikanern wird ja nachgesagt, dass sie oberflächlich sind. Für uns Deutsche scheinen sie sich viel zu offen und herzlich zu geben. Ganz besonders wildfremden Menschen gegenüber. Und irgendwie sind wir dann immer enttäuscht, wenn diese Herzlichkeit nicht die geringste Bedeutung zu haben scheint. Für Feten ist diese Eigenschaft allerdings phantastisch.

Ich habe Partys schon immer gehasst. Vielleicht nicht als kleines Kind aber als pummeliger Teenager gab es nichts Schlimmeres für mich, als auf eine der Schulfeten zu gehen oder, oh Graus, zu einer Party meiner Freundinnen eingeladen zu werden.

Nun ist frau ja oft sowieso als Teenager stark verunsichert. Aber ich wusste damals wirklich nicht, wie ich mich normal verhalten sollte, so verkrampft und voller Angst war ich. Gleichzeitig versuchte ich zu verheimlichen, wie schlecht es mir eigentlich immer bei solchen lauten und fröhlichen Gelegenheiten ging. Ich saß mit eingebranntem Lächeln auf meinem Stuhlrand und schaute den anderen beim Knutschen zu. Trotzig tanzte ich dann alleine auf der Tanzfläche, da keiner sehen sollte, wie ich das alles hasste. Einerseits verabscheute ich mich damals aber gleichzeitig hoffte ich mit ganzer Kraft und aller pubertären Hormone, deren ich habhaft werden konnte, dass einer der Jungs in unsterbliche Liebe zu mir entbrennen würde. Mir war egal, welcher Junge. Irgendeiner, der meine innere Schönheit wahrnehmen konnte, von der ich selber nicht wusste, wie die aussah.

Montag, 14. März 2016

Angst oder Intuition? Manchmal schwer zu unterscheiden.

Ich bin eine absolute Vertreterin dafür, meiner Intuition zu folgen. Ich schwöre auf mein Bauchgefühl. Aber was ist, wenn ich mein Bauchgefühl missverstehe? Was ist wenn eigentlich meine Angst spricht und nicht mein Intuition? Wie kann ich das eine vom anderen Unterscheiden?

Normalerweise kann ich meine Angst klar wahrnehmen. Ich habe Angst vor Prüfungen, ich hatte Angst nach Amerika zu ziehen, ich habe Angst von einer Klippe ins Meer zu springen und ich habe auch Angst davor in einem Haus, dessen Herd und Heizung mit Gas betrieben werden, zu leben. Viele Menschen haben solche oder ähnliche Ängste. Sie sind offensichtlich und leicht zu erkennen. Sie sind nicht angenehm aber wenn ich in Situationen komme, die solche Ängste in mir auslösen, kann ich mich entscheiden, wie ich mit diesem Gefühl umgehen will.

Manchmal entscheide ich mich, meiner Angst nachzugeben. Ich werde z.B. niemals von einer Klippe ins Meer springen, außer ich würde von einem Axtmörder verfolgt. Oder ich entscheide mich, mich meiner Angst zu stellen, da ich das, wovon mir meine Angst abrät, unbedingt machen will. So habe ich das mit meinem Umzug nach Amerika gemacht. Von dem Tag an, da ich Andrew wiedergetroffen hatte bis heute noch, kommt Angst in mir hoch und ich muss mich ihr stellen und Wege finden, sie zu beruhigen. Ansonsten geht es mir schlecht. Denn in diesem Fall hätte die Angst mich daran gehindert ein erfülltes Leben zu führen, wenn ich ihr nachgegeben hätte.

Donnerstag, 3. März 2016

Ich werde immer jünger statt älter

Ich weiß, dass unsere Gesellschaft das Älter werden nicht wirklich positiv bewertet. Aber ich und einige meiner Freundinnen machen ganz andere Erfahrungen.

Als meine Omi 80 wurde, sagte sie zu mir "Karina, wenn ich nicht in den Spiegel schaue und keine Treppen steige, fühle ich mich immer noch wie 23. Die Zahl 80 bedeutet gar nichts für mich".

Das ist jetzt mehr als 16 Jahre her. Damals war ich Mitte 30 und ich hatte nicht wirklich eine Ahnung davon, was sie meinte. Ich fühlte mich damals genauso alt wie ich war. Manchmal sogar älter. Ich hatte hier und da immer wieder mal Depressionen und hing im allgemeinen nicht sonderlich an meinem Leben. Irgendwie schien ich die selbstverständlichsten Dinge nicht hinzukriegen, die für andere kein Problem zu sein schienen: eine Familie gründen, Normalgewicht und eine erfolgreiche Karriere. Ich schleppte mich so durchs Leben.

Donnerstag, 25. Februar 2016

Und wieder erliege ich dem Gruppendruck


Ist es nicht lästig, wie man manchmal Dinge tut, die man nicht tun will, nur weil alle Welt sagt, dass es gut ist, wenn man sie tut?

Schon seit Ewigkeiten will ich meditieren können. Ganz früher habe ich mir immer wieder Bücher und CDs besorgt, deren Meditationen mir versprachen intelligenter, schlanker, spiritueller und generell gesünder zu werden. Ich erhoffte mich durch Tiefenentspannung in eine Gazelle zu verwandeln und vielleicht nebenbei auch noch mit ein paar Geistern Kontakt aufzunehmen, die mir die nächsten Lottozahlen verraten würden.

Allerdings hatte ich ein Problem dabei, dass meinen Enthusiasmus immer wieder stark abbremste. Wann immer ich mich in eine bequeme Position setzte oder legte und dann den Anweisungen, entweder von den CDs oder den Büchern, folgte, kam ich aus der ach so gesunden Meditation mit Verspannungen heraus, die mir manchmal sogar Kopfschmerzen bescherten.

Donnerstag, 18. Februar 2016

Positives Denken: Schwachsinn oder Wunderkur?

Einfach nur positiv zu affirmieren, wenn es einem gerade dreckig geht, funktioniert nicht. Es macht alles nur noch schlimmer. Wenn wir aber nach einem Gedanken suchen, der sich nur ein wenig besser anfühlt, als die Ursprungsgedanken, sind wir bereits auf dem Weg aus der Krise heraus.

In den letzten Tagen habe ich mit starken Frustgefühlen zu kämpfen. Ich hatte mir vorgenommen, etwas zu tun, tue es aber nicht. Seit Wochen bin ich dabei, es aufzuschieben und werde immer wütender auf mich. Ich könnte mir die Haare ausreißen. Zwar weiß ich mittlerweile, an welche innere Barrieren ich gerade stoße aber das ist nicht der Grund, warum ich heute schreibe. Der Grund ist, dass ich wieder mit den Untiefen des positiven Denkens konfrontiert wurde.

Wenn es mir schlecht geht, möchte ich nämlich, dass es mir sofort wieder besser geht. Darum bin ich bereits früher, vor langer Zeit, ein großer Fan des positiven Denkens gewesen. Zu schön war die Vorstellung, dass ich mich nur in eine ruhige Ecke zu setzen brauchte, um mich mit positiven Affirmationen von allen negativen Gefühlen befreien zu können.

Also saß ich in meiner Jugend an so manchen Abenden auf meiner Couch, machte ooohhhhmmmm (naja, nicht wirklich, aber so ähnlich) und sagte mir, wenn ich gerade unter existenziellen Ängsten litt, dass ich reich sei. Wenn ich unter meinem Übergewicht litt, stellte ich mir vor, wie ich grazil wie eine Elfe über die Straßen Berlins schwebte und wiederholte den Satz "Ich bin wunderschön und begehrenswert". Wenn ich Angst vor meiner mobbenden Kollegin hatte, stellte ich mir mit aller Kraft vor, dass sie liebenswert und zuckersüß sei.

Sonntag, 7. Februar 2016

Wir sind doch hier nicht bei den Hottentotten!

Ich muss mir meine Lieblingssprüche abgewöhnen, da sie hier als absolut rassistisch gelten.

Krampfhaft versuchte ich meinen Kolleginnen letzte Woche den Spruch mit den Hottentotten ins Englische zu übersetzen. Das war grammatikalisch an sich kein Problem aber dann musste ich noch eine lange Erklärung dazu abgeben, was die Hottentotten eigentlich sind und wofür sie in diesem Ausruf stehen.

Und da wurde es dann peinlich.

Ich erklärte also, dass die Hottentotten die Bezeichnung für einen afrikanischen Stamm sei und sie in diesem Fall für Chaos und Unterentwicklung stehen würden. In der Sekunde, wo ich das sagte, wusste ich, dass ich gerade einen schlimmen Faux Pas begangen hatte.

Dienstag, 2. Februar 2016

Übertreiben auf Amerikanisch

Amerikaner haben so ihre Eigenart auf bestimmte Nachrichten zu reagieren, genau wie wir Deutsche.

Vor zwei Wochen haben wir in unserer Firma die Nachricht erhalten, dass man noch genug Geld hat, um bis April weitermachen zu können. Bis dahin hieß es, dass sie uns nur bis Ende Januar Gehalt zahlen könnten. Im März werden wir dann wahrscheinlich wissen, was dann endgültig mit der Firma passieren wird.

Natürlich fragen mich meine amerikanischen Freundinnen hier andauernd, ob sich irgendetwas Neues mit meiner Firma ergeben hat. Seit zwei Wochen kann ich darauf antworten, dass ich meinen Job bis April behalten werde. Und jede von ihnen reagierte in etwa auf dieselbe Art: Mit lauten schrillen "Oh, that's wonderful! I am soooooo happy for you. Congratulations!!!!!!"

Jedes Mal guckte ich ein wenig dumm aus der Wäsche. Wonderful? Was bitte, ist daran wonderful, wenn ich nicht weiß, ob ich im Mai arbeitslos sein werde oder nicht? Ich habe mich ja schon sehr an die amerikanische Art gewöhnt, alles einfach großartig, phantastisch, und toll zu finden. Aber in diesem Fall musste ich mir mehrmals auf die Zunge beißen und nickte einfach nur freundlich.

Montag, 25. Januar 2016

Das Donald Trump Phänomen

Bildrechte: Tony Webster, CC license auf flickr
Amerikaner setzen ganz andere politisch Prioritäten, als wir Deutschen. Darum ist ein Donald Trump möglich.

Hier in Maine haben wir einen Gouverneur. Jeder Staat hat einen Gouverneur und sie sind wie kleine Könige. Manche von ihnen benehmen sich auch so. Jedenfalls liegt unser Gouverneur, Paul LePage, mit seiner Art vollkommen im Trend des politischen Lebens.

Seit er vor mehr als fünf Jahren gewählt wurde, beleidigt er ganz demokratisch so ziemlich jede Gruppe, Randgruppe, Minderheit, und Rasse, die hier existiert. Andauernd ist er sauer, weil er nicht versteht, dass andere sich über ihn aufregen. Das Problem, so findet er, ist nicht, was er sagt, sondern die Tatsache, dass andere solche Sensibelchen sind oder ihn schlichtweg missverstehen. Er regt sich dabei besonders über die Medien auf, die sich angeblich geifernd auf jeden kleinen Ausrutscher (die seiner Meinung nach gar keine sind) stürzen würden, ohne jemals zu würdigen, dass er in 99,99999% seiner Zeit einen perfekten und von allen respektierten Job machen würde(siehe hier einen Artikel über ihn: www.abcnews.go.com).

Dienstag, 19. Januar 2016

Unsichtbar für Männer?

Wie kommt es, dass ich mich jetzt mit Normalgewicht oft immer noch genauso unsichtbar fühle, wie früher, als ich noch 155 kg gewogen habe?

Als ich dick war, wollte ich nur eins: unsichtbar sein. Ich schämte mich nicht nur dafür, wie ich aussah, sondern auch dafür, dass mir JEDER mein Problem ANSAH und sich sein Urteil darüber bilden konnte. So oft habe ich mir eine andere Sucht gewünscht - Alkoholismus, Heroin, Rauchen - egal was. Ich dachte, dass es schon eine Erleichterung sein müsste, wenn mir nicht jeder auf den Kopf zusagen konnte, das und was für ein Problem ich hatte.

Je dicker ich wurde, desto dringender wurde mein Wunsch nach Unsichtbarkeit aber desto mehr fiel ich natürlich auf. Ich wurde als Kind und als Erwachsene das Ziel von Spott und Diskriminierung. Und trotzdem wurde mir, in gewisser Hinsicht, mein Wunsch erfüllt. Ich wurde durch mein auffälliges Übergewicht trotzdem unsichtbar - für Männer.

Mittwoch, 13. Januar 2016

Frauen ohne Freundinnen sterben früher

Bei Männern sollen glückliche Beziehungen ihre Gesundheit fördern. Bei Frauen dagegen spielt der Familienstand keine Rolle, wenn sie länger leben wollen. Sie brauchen etwas ganz anderes.

Dass Männer eine deutlich längere Lebensdauer haben, wenn sie in einer glücklichen und langfristigen Beziehung leben, war nicht neu für mich. Aber als ich diesen Artikel www.girlfriendology.com/blog/ (Artikel ist in englisch) gelesen hatte, wurde ich doch noch mal überrascht. Für Frauen gilt diese Regel nämlich nicht. Anscheinend haben Single-Frauen genau dieselbe Lebenserwartung wie Frauen, die in langfristigen und glücklichen Beziehungen leben (es ist wichtig, die Unterscheidung zwischen glücklichen und unglücklichen Beziehungen zu machen, denn unglückliche Beziehungen scheinen eher lebensverkürzend auf beide Geschlechter zu wirken). Die Lebenserwartung von Frauen scheint eher davon abzuhängen, ob sie enge Freundinnen haben oder nicht. Frauen ohne Freundinnen sterben früher.

Freitag, 8. Januar 2016

Dankbarkeit: DAS Heilmittel bei Depressionen

Halte jeden Tag Ausschau nach den Dingen, die dir Freude bereiten, dann hat Trübsinn keine Chance mehr.

Ungefähr ein halbes Jahr bevor ich zu dem Zwölf-Schritte-Programm gekommen bin, hatte ich angefangen, eine einfache Übung zu machen. Jeden Abend schrieb ich ein paar Dinge nieder, die mir an dem jeweiligen Tag Freude bereitet hatten. Egal, wie klein diese Dinge auch sein mochten (ja, auch wenn es nur ein paar Sonnenstrahlen an einem sonst regnerischen Tag waren), ich gab mir immer große Mühe, nach Dingen zu suchen, die ich an diesem Tag schön gefunden hatte.

Ich hatte damit angefangen, weil ich damals in irgendeinem meiner vielen Selbsthilfebücher gelesen hatte, dass das DIE Übung sei, die einen aus der Depression oder Melancholie holen konnte. Ich weiß nicht, ob ich damals wirklich depressiv war, aber melancholisch war ich ganz bestimmt. Ich war extrem übergewichtig und wartete eigentlich nur darauf, dass mein Körper irgendwann unter seinem Übergewicht zusammenbrechen würde. Die Übung machte Sinn für mich und ich hoffte, dass, wo ich es schon nicht schaffte abzunehmen, sie mir wenigstens dabei helfen würde, mich besser zu fühlen.

Samstag, 2. Januar 2016

Bewerben auf Amerikanisch

Irgendwie macht es mir Amerika leichter, mich auf Stellen zu bewerben. Hier habe ich den Eindruck, dass meine Berufserfahrung sehr wertgeschätzt wird - und das hebt doch sehr mein Selbstbewusstsein.

Ich habe es immer gehasst, mich auf Stellen zu bewerben. Das war manchmal sogar einer der Gründe dafür, dass ich in Stellen aushielt, in denen ich eigentlich unglücklich war. Immer wenn ich mich bewerben musste, sah ich mich mit meinen mangelnden Qualifikationen konfrontiert. Ich war ja nicht das geworden, was meine Mutter (und viele Jahre auch ich) für mich erträumt hatte. Ich sollte eine hochdotierte Akademikerin werden und viel Geld machen.

Da das bei mir nicht hingehauen hatte, nahm ich jedes Mal, wenn ich mich auf Stellen bewarb, das zum Anlass, mich mal wieder so richtig zu schämen. Ich machte mich klein und fand einfach alles lächerlich und unwesentlich, was ich bisher an Erfahrung und Ausbildung anzubieten hatte. Es ist ein Wunder, dass ich mit dieser Einstellung trotzdem immer einen Job gefunden habe. Ich schreibe das einem anderen tiefsitzenden Glaubenssatz von mir zu: Ich bin nämlich immer sicher, dass ich einen Job finden werde. Dieser Glaubenssatz hat nichts mit meinen Qualifikationen zu tun sondern ist ganz einfach immer da. Und so war es bis jetzt ja auch - sogar als ich in die USA zog.

Sonntag, 27. Dezember 2015

So etwas wolltet ihr doch schon immer mal haben, oder?

Die asymetrisch rotierenenden Augen jedenfalls hoben
meine Festtagsstimmung ganz erheblich
Mein ursprünglicher Plan war, hier viele Fotos mit Beispielen amerikanischen Weihnachtskitsches zeigen zu können. Aber ich bin daran gescheitert, dass hier in Maine, für unsere Verhältnisse, gar nicht so viel dekoriert wird – von wenigen privaten Hausbesitzern mal abgesehen.

Im Vergleich zu den Mainern betreiben wir Deutschen den echten Dekorationsoverkill zu Weihnachten. Ich bin mir sicher, dass die Amies uns in anderen Teilen des Landes bestimmt schlagen können (denn dieses Land ist manchmal immer noch das Land der Superlative), aber trotzdem habe ich auch in Maine Beweise amerikanischer Kreativität entdecken können, die ich euch nicht vorenthalten will.

Samstag, 26. Dezember 2015

Mein fünftes Weihnachten in Amerika

Ich lebe gerne hier. Amerika ist bis jetzt wirklich gut zu mir gewesen. Und das obwohl hier Arbeitnehmerrechte so gut wie gar nicht existieren und auch das Gesundheitssystem im Vergleich zu unserem eher schlecht abschneidet. Aber ich hatte mit dem Gesundheitssystem bisher nur ein kleines teures Intermezzo gehabt und mit meinem Arbeitgeber habe ich einen tollen Fang gemacht (wenn man das so nennen kann).

Mein erstes Weihnachten vor fünf Jahren war ein Kulturschock gewesen. Obwohl es, glaube ich, gar nicht mal so viel mit der amerikanischen Kultur zu tun hat sondern eher mit der Familiendynamik meiner Schwiegerfamilie. Aber das wusste ich damals noch nicht, denn am Anfang war alles, was nicht so war, wie ich es gewohnt war, amerikanisch. Eine Verallgemeinerung, vor der ich mich heute hüte, aber zu der ich trotzdem immer noch neige.

Ich hatte damals meine Schwiegereltern und meine drei Teenager-Stiefsöhne für Heiligabend eingeladen. Sie sollten um 17 Uhr kommen. Ich bereitete also schon fast alles am Tag vorher vor, da ich am Heiligabend von der Arbeit nach Hause hetzen würde, um wenigstens eine Stunde vor meinen Gästen da sein zu können.