Ich habe persönliche noch keine multiple Persönlichkeiten kennengelernt (ich schätze, dass Menschen mit Schizophrenie oder bi-polaren Störungen nicht dazu zählen, obwohl sich das für mich durchaus so anfühlte, als wenn diese Leute völlig unterschiedliche Persönlichkeiten in sich beherbergten). Ich kenne dieses Krankheitsbild nur aus Thrillern, wo einfallsreiche Autoren sich das Drama der Unglücklichen zu Nutze machten.
Ich lese gerade ein Buch, das sich mit der Heilung von Sehschwächen beschäftigt. Darin werden Menschen mit Multipler Persönlichkeitsstörung als Beispiel dafür herangezogen, dass die unterschiedlichen Persönlichkeiten, die sich denselben Körper teilen, auch unterschiedliche Sehschärfen haben konnten.
Das hatte mich dazu veranlasst, weiter über dieses Krankheitsbild zu forschen (forschen hört sich jetzt ein wenig großartiger an als es ist - ich habe einfach mal ´ne Weile gegooglet). Ich fand Artikel und auch Bücher, die sich mit diesem Krankheitsbild beschäftigen und die auch tatsächlich bestätigen, dass die unterschiedlichen Persönlichkeiten, die sich ein und denselben Körper teilen, nicht nur unterschiedliche Stimmen und Handschriften haben. Sie haben auch andere Erinnerungen, nicht dasselbe Alter, unterschiedliche Talente und vollkommen verschiedene Charaktere.
Anscheinend spalten die Betroffenen ihre Persönlichkeitsanteile auf Grund schwerer traumatischer Begebenheiten in ihrer Kindheit ab. Es ist die Rede davon, dass die Betroffenen zwischen zwei und mehr als 50 Persönlichkeiten entwickeln können, die oft nichts voneinander wissen. Aber das, was mich daran wirklich interessiert ist, dass derselbe Körper bei unterschiedlichen Persönlichkeiten auch unterschiedliche Krankheitsbilder zeigen kann. D.h. Persönlichkeit A kann Allergien haben, aber Persönlichkeit B nicht. Aber das gilt auch für andere Krankheiten, wie Diabetes und Magengeschwüre und es soll sogar auch schon vorgekommen sein, dass sich die Augenfarbe mit den Persönlichkeiten ändern kann.
Ist das nicht erstaunlich?
Ich bin ja leidenschaftliche Verfechterin des Prinzips, dass die meisten unserer Krankheiten von unserer Psyche verursacht werden. Ich glaube, dass unsere Erfahrungen, Gedanken, Glaubenssätze und Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle uns "formen". Und damit sind eben auch unser Körper und seine Organe gemeint. Mit dieser Meinung stehe ich ja auch nicht alleine da. Psychologen und Heilpraktiker werden mir da zustimmen. Ich gehe ja sogar noch ein Stückchen weiter. Ich glaube, dass unsere Gedanken und Gefühle nicht nur unseren eigenen Körper beeinflussen sondern auch das anziehen, was uns in unserem Leben zustößt. Durch unsere Gedanken und Gefühle ziehen wir z.B. bestimmte Menschen und Ereignisse an.
Aber zurück zu den Krankheiten.
Es wird allgemein akzeptiert, dass Diabetes, hat man sie erst einmal so richtig, nicht mehr heilbar ist. Sie kann heutzutage glücklicherweise behandelt werden und mit Insulin ist für einen Diabetiker ein normales Leben möglich. Aber jetzt stelle man sich doch mal bitte vor, dass sich die Blutwerte desselben Körpers, der eben noch unter schwerer Diabetes litt, sich innerhalb weniger Stunden regeneriert. Blutbild und Zuckerspiegel ist vollkommen gesund. Und ein Magengeschwür kann einfach so verschwinden und bei der nächsten Persönlichkeit wieder auftauchen. Wenn das keine Bestätigung dafür ist, dass WIR viele unserer Krankheiten selber verursachen, dann weiß ich auch nicht.
Wie gesagt, dies ist eigentlich nichts Neues für mich. Aber der Gedanke, dass z.B. ein Magengeschwür innerhalb kürzester Zeit verschwinden kann, nur weil die Persönlichkeit, die kein Geschwür hat, eben nicht dieselben Erinnerungen, Gedanken und Gefühle hat, wie die Persönlichkeit mit dem Geschwür, berührt mich ungemein. Da kommt Persönlichkeit C zum Vorschein und ZACK, ist das Geschwür weg aber dafür die Diabetes da. Das ist doch irre, oder?
Ich glaube, der Grund, warum mich das so berührt, liegt darin, dass ich manchmal selber daran zweifele, dass es möglich ist, sich zu heilen, wenn man sich mit den psychischen Ursachen einer Krankheit beschäftigt. Einerseits kommt das daher, dass ich von Natur aus faul bin. Wenn ich krank bin, ist es soooo viel leichter ein paar Pillen zu nehmen und mich krank zu fühlen, anstatt mich hinzusetzen und zu meditieren oder andere Übungen zu machen, um herauszufinden, was diese Krankheit eigentlich wirklich verursacht hat.
Und dann ist da der Teil von mir, der zu glauben scheint, dass mein Körper wie eine Maschine funktioniert, die nicht wirklich etwas mit mir zu tun hat. Ich muss immer wieder gegen das Gefühl oder gegen die Gedanken angehen, die mir sagen wollen, dass mein Körper von allem, was mich ausmacht, vollkommen abgetrennt ist.
Wenn es aber Menschen mit multiplen Persönlichkeiten möglich ist, mit jeder ihrer Teilpersönlichkeiten, unterschiedliche Krankheiten spontan entstehen oder auch wieder verschwinden zu lassen, dann muss mir das auch möglich sein.
Natürlich ginge das bei mir nicht so schnell. Schließlich kann ich nicht so einfach meine Glaubenssätze und Erinnerungen aus meinem Gedächtnis streichen. Aber ich weiß, dass ich Glaubenssätze und somit auch meine Gefühle bei mir verändern kann (das gelingt mir gut mit Byron Katies "The Work").
Aber vor allem glaube ich, dass ich mir erst einmal BEWUSST werden muss, wie es mir geht, was ich fühle und was ich denke, bevor ich mich daran machen kann, meine Glaubenssätze zu verändern. Manchmal ist es gar nicht notwendig, irgendetwas zu ändern, weil es schon ausreicht, wenn ich mich einfach nur meinen Gefühlen stelle, statt vor ihnen davon zu rennen.
Ich weiß, dass das für mich gut funktioniert. Aber trotzdem weiß ich auch, dass ich immer wieder mal zu einer Pille greifen werde, wenn es mir nicht gut geht. Der Gedanke, dass mein Körper durch Pillen und Operationen geheilt werden kann, hat einfach etwas enorm Beruhigendes an sich. Dann bin ich nämlich nicht verantwortlich, sondern mein Medikament oder der Arzt, der es mir verschrieben hat, ist verantwortlich dafür, wie es mir geht. Und da ich mich ja schlecht mit meinem Medikament streiten kann, kann ich mich zurücklehnen und mich einfach nur miserabel fühlen.
Denn Seelenforscherei braucht Zeit und Kraft und Geduld. Und darauf habe ich meistens keine Lust. Also leide ich dann manchmal wohl lieber so lange bis ich an einen Punkt ankomme, an dem ich es leid bin zu leiden.
Und dann habe ich es bisher immer geschafft, meine Krankheit zu heilen oder zumindest abzuschwächen.
Aber trotzdem werde ich wohl auch weiterhin Kopfschmerztabletten einnehmen, wenn ich merke, dass eine Migräne im Anzug ist. Es ist einfach zu verführerisch, diese kleinen Helfer zu haben. Ich kann dann nie widerstehen.
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Hallo Karina,
AntwortenLöschendas Thema klingt wirklich wahnsinnig interessant und ich würde mich sehr gerne noch weiter in das Thema einlesen. Vorallem der Teil dass verschiedene (medizinisch belegte) Krankheitsbilder verschwinden und wieder auftauchen interessiert mich sehr. Daher würde ich gerne fragen welche Bücher und andere Literatur du dazu gelesen hast. Könntest du sie weiterempfehlen?
Liebe Grüße